Baubeschreibung: Muster, Inhalt & wer diese erstellt

Das Wichtigste zuerst:

  • Rechtliche Grundlage: Die Baubeschreibung ist gemäß der jeweiligen Landesbauordnung und dem Baugesetzbuch (BauGB) vorgeschrieben und dient als Grundlage für die Baugenehmigung und spätere rechtliche Schritte.
  • Klarheit über Bauleistungen: Eine Baubeschreibung enthält genaue Angaben zu Materialien, Bauweise und den ausführenden Firmen. Sie hilft, Baukosten zu kontrollieren und spätere Konflikte zu vermeiden.
  • Pflichtdokument für Finanzierungen: Banken fordern eine detaillierte Baubeschreibung, um die Finanzierbarkeit eines Projekts zu prüfen und die Kreditvergabe abzusichern.
In diesem Artikel:

Was ist eine Baubeschreibung?

Die Baubeschreibung ist ein zentrales Dokument für jedes Bauvorhaben und notwendig, um geplante Bauleistungen detailliert zu erfassen. Die Baubeschreibung beschreibt die Art des Gebäudes, die verwendeten Materialien und die Bauweise. Die Baubeschreibung ist für Bauüberprüfungen unerlässlich und bietet eine Grundlage für rechtliche Schritte bei Abweichungen.

In Deutschland ist die Baubeschreibung durch die jeweilige Landesbauordnung (LBO) geregelt. Die Bauordnungen der Bundesländer bestimmen die Mindestanforderungen für dieses Dokument. Gemäß dem Baugesetzbuch (BauGB) ist die Baubeschreibung auch Grundlage für die Erteilung einer Baugenehmigung.

Wofür benötigt man eine Baubeschreibung?

Eine Baubeschreibung stellt sicher, dass alle Beteiligten, einschließlich Bauunternehmen und Behörden, die geplanten Bauvorgaben einhalten. Bauherren nutzen die Baubeschreibung, um eine klare Übersicht über die Bauleistungen zu erhalten. Ohne diese Dokumentation wäre es schwierig, die Baukosten zu kontrollieren und durchzusetzen.

Die Baubeschreibungsverordnung (BaubeschreibV) legt die Anforderungen an die Inhalte einer Baubeschreibung fest. Diese Verordnung stellt sicher, dass der Kostenrahmen und andere Details präzise dargestellt sind. Banken verlangen eine Baubeschreibung zur Prüfung der Finanzierung eines Bauprojekts.

Wer erstellt die Baubeschreibung?

Bauunternehmen sind in der Regel verantwortlich für die Erstellung der Baubeschreibung. Dabei unterstützen häufig Architekten und Ingenieure, um sicherzustellen, dass alle technischen Details vollständig und korrekt dokumentiert sind. Die DIN 276 legt die Struktur der Kosten für Bauprojekte fest und muss dabei beachtet werden.

Die Baubeschreibung muss den Anforderungen der Landesbauordnung und der DIN-Normen entsprechen. Die Dokumentation schützt Bauherren vor unklaren Absprachen und minimiert das Risiko von Missverständnissen. Experten garantieren, dass das Dokument den rechtlichen Anforderungen genügt.

Das enthält eine Muster-Baubeschreibung

Die Baubeschreibung muss präzise und vollständig sein, um spätere Missverständnisse oder rechtliche Konflikte zu vermeiden. Eine Muster-Baubeschreibung sollte folgende Punkte enthalten:

  • Art und Zweck des Bauvorhabens: Hier werden die grundlegenden Informationen zum Bauprojekt festgelegt, einschließlich der Bauweise (z.B. Massivbau oder Fertigbau) und des Gebäudetyps (z.B. Wohnhaus oder Gewerbeimmobilie).
  • Materialangaben und technische Spezifikationen: Alle verwendeten Baumaterialien und deren Qualität müssen genau beschrieben werden. Dazu gehören auch Herstellerangaben und eventuelle Zertifizierungen.
  • Baustelleneinrichtung und Bauablauf: Dies umfasst Maßnahmen zur Sicherung der Baustelle und einen klaren Zeitplan für die einzelnen Bauphasen.
  • Beteiligte Firmen und Kostenübersicht: Angaben zu den ausführenden Bauunternehmen sowie eine detaillierte Kostenaufstellung für sämtliche Leistungen sind unerlässlich.

Baubeschreibung für Wohngebäude

Die Baubeschreibung für Wohngebäude umfasst alle Bauphasen, von den Fundamenten bis zum Dach. Detaillierte Angaben zu Materialien wie Beton, Ziegel oder Holz sind dabei unerlässlich, um die Qualität sicherzustellen. Jede Baubeschreibung muss diese Details beinhalten, um transparent und prüfbar zu sein.

Zusätzlich enthält die Baubeschreibung Informationen zur Haustechnik, wie beispielsweise Heizung und Elektroinstallation. Auch Fenster- und Türsysteme sind präzise zu beschreiben. Diese Angaben sind wichtig, damit die Bauleistungen nachvollziehbar sind und den rechtlichen Anforderungen entsprechen.

Baubeschreibung für Carport und Garage

Eine Baubeschreibung für Carports und Garagen muss die verwendeten Materialien und die Bauweise genau spezifizieren. Häufig werden Holz, Stahl oder Beton verwendet, und die Maße und Tragfähigkeit des Baus sind dabei essenziell. Diese Details sind wichtig, um die Funktionalität und Sicherheit zu gewährleisten.

Darüber hinaus enthält die Baubeschreibung Angaben zur Dacheindeckung und zu den technischen Komponenten des Tor- und Schließsystems. Auch die Beschaffenheit des Bodens und die Art der Fundamente müssen dokumentiert sein, um spätere Mängel zu vermeiden.

Baubeschreibung für Lagerhallen

Die Baubeschreibung für Lagerhallen legt besonderen Wert auf Stabilität und Funktionalität. Es müssen genaue Angaben zu Materialien wie Stahl und Beton gemacht werden, die den Anforderungen an Tragfähigkeit und Langlebigkeit entsprechen. Ebenso sind Maße wie die Höhe und Fläche der Lagerhalle genau zu definieren.

Die Baubeschreibung umfasst auch technische Details zur Beleuchtung und Belüftung. Diese Angaben sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Lagerhalle den betrieblichen Anforderungen gerecht wird und langfristig genutzt werden kann.

Baubeschreibung für Gewerbeimmobilien und Industrieanlagen

Die Baubeschreibung für Gewerbeimmobilien und Industrieanlagen ist besonders umfangreich. Sie muss detaillierte Informationen zu Tragfähigkeit, Maschinenaufstellung und Brandschutz enthalten. Diese Anforderungen werden unter anderem durch die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) geregelt.

Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen sind ebenfalls präzise zu beschreiben. Die Energieeffizienz der Immobilie spielt hierbei eine entscheidende Rolle, um den Vorgaben des Energieeinsparungsgesetzes (EnEG) zu entsprechen. Diese Aspekte sind wichtig für eine wirtschaftliche und nachhaltige Nutzung der Immobilie.

Wer prüft die Baubeschreibung auf Korrektheit?

Die Prüfung der Baubeschreibung erfolgt durch mehrere Instanzen. Bauherren kontrollieren, ob alle vereinbarten Leistungen enthalten sind. Behörden überprüfen, ob die Bauordnung sowie andere rechtliche Vorschriften eingehalten wurden.

Banken und Kreditgeber benötigen die Baubeschreibung, um die finanzielle Machbarkeit des Bauprojekts zu beurteilen. Ein Immobiliensachverständiger kann ebenfalls herangezogen werden, um die Genauigkeit und Vollständigkeit der Baubeschreibung zu gewährleisten. Besonders bei großen Bauprojekten ist diese Prüfung unerlässlich, um spätere Konflikte zu vermeiden.

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