Grundstückswert ermitteln: Methoden, Faktoren und Expertenrat

Das Wichtigste zuerst

  • Der Grundstückswert ist die monetäre Bewertung eines unbebauten Stücks Land und spielt eine entscheidende Rolle im Immobilienmarkt für Käufer, Verkäufer, Kreditgeber und steuerliche/rechtliche Angelegenheiten.
  • Faktoren wie die Lage, die Größe, die Bodenbeschaffenheit, die Infrastruktur und die Nutzungsmöglichkeiten beeinflussen den Grundstückswert maßgeblich.
  • Die Ermittlung des Grundstückswerts erfolgt durch verschiedene Methoden wie das Vergleichswertverfahren, das Sachwertverfahren und das Ertragswertverfahren, wobei professionelle Gutachten und Expertenmeinungen oft notwendig sind, um einen genauen Wert zu ermitteln.
In diesem Artikel:

In der Welt der Immobilien ist die Bewertung des Grundstückswerts ein entscheidender Schritt für sowohl Käufer als auch Verkäufer. Doch wie bestimmt man den Wert eines Grundstücks wirklich? Diese Frage ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere in einem Markt, der von ständig ändernden Faktoren und komplexen Bewertungsmethoden geprägt ist.

In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit den verschiedenen Aspekten der Grundstücksbewertung befassen. Wir werden Methoden, Faktoren und Expertenrat untersuchen, um Ihnen eine umfassende Anleitung zur Ermittlung des Grundstückswerts zu bieten. Ob Sie ein angehender Käufer sind, der den Wert eines potenziellen Grundstücks verstehen möchte, oder ein erfahrener Immobilieninvestor, der nach fundiertem Rat sucht, um den bestmöglichen Preis zu erzielen, dieser Artikel bietet Ihnen das nötige Wissen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Tauchen wir ein in die faszinierende Welt der Grundstücksbewertung und erfahren Sie, wie Sie den Wert eines Grundstücks präzise ermitteln können, um Ihre Immobilienziele zu erreichen.

Was ist der Grundstückswert und warum ist er wichtig?

Der Grundstückswert ist die monetäre Bewertung eines Stücks Landes, ohne Berücksichtigung von Gebäuden oder anderen Verbesserungen. Er bildet die Grundlage für die Bestimmung des Gesamtwerts einer Immobilie und ist daher ein zentraler Faktor im Immobilienmarkt. Die genaue Kenntnis des Grundstückswerts ist für verschiedene Akteure im Immobilienbereich von entscheidender Bedeutung und erfüllt eine Vielzahl von Zwecken.

  • Immobilienkäufer: Für Käufer ist die Ermittlung des Grundstückswerts entscheidend für eine fundierte Kaufentscheidung. Ein angemessener Wert stellt sicher, dass sie nicht überzahlen und langfristig einen Wertzuwachs erzielen können.
  • Immobilienverkäufer: Verkäufer müssen den Wert ihres Grundstücks genau kennen, um einen fairen Verkaufspreis festzulegen und den maximalen Gewinn zu erzielen.
  • Kreditgeber: Der Grundstückswert dient als Sicherheit für Immobilienkredite und beeinflusst die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers. Ein genauer Wert ermöglicht es Kreditgebern, das Risiko einer Kreditvergabe angemessen einzuschätzen.
  • Steuerliche und rechtliche Aspekte: Der Grundstückswert ist die Grundlage für die Berechnung von Grundsteuern und spielt eine Rolle bei rechtlichen Angelegenheiten wie Erbschaftssteuern oder gerichtlichen Auseinandersetzungen über Eigentumsrechte. Eine genaue Bewertung ist für die Einhaltung steuerlicher Vorschriften und rechtlicher Verpflichtungen unerlässlich.

Insgesamt ist der Grundstückswert ein zentraler Indikator im Immobilienmarkt und beeinflusst sowohl Käufer als auch Verkäufer, Kreditgeber sowie steuerliche und rechtliche Angelegenheiten. Eine genaue Kenntnis des Grundstückswerts ermöglicht es allen Beteiligten, fundierte Entscheidungen zu treffen, rechtliche Anforderungen zu erfüllen und langfristig den Wert ihrer Investitionen zu maximieren. Daher ist die genaue Ermittlung des Grundstückswerts von entscheidender Bedeutung für eine transparente und effiziente Immobilientransaktion.

Faktoren, die den Grundstückswert beeinflussen

Die Ermittlung des Grundstückswerts ist ein komplexer Prozess, der eine umfassende Analyse verschiedener Faktoren erfordert. Diese Faktoren müssen sorgfältig berücksichtigt werden, um einen genauen und realistischen Wert zu ermitteln.

  1. Lage des Grundstücks: Die Lage ist einer der wichtigsten Faktoren, die den Wert eines Grundstücks beeinflussen. Grundstücke in begehrten Gegenden, wie zum Beispiel in der Nähe von Stadtzentren, Schulen, öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit schöner Aussicht, haben in der Regel einen höheren Wert als abgelegene Grundstücke.
  2. Örtliche Marktbedingungen: Die aktuellen Markttrends und die Nachfrage nach Immobilien in der Region spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewertung eines Grundstücks. Ein überhitzter Immobilienmarkt kann die Preise in die Höhe treiben, während ein stagnierender Markt zu niedrigeren Bewertungen führen kann.
  3. Infrastruktur: Die Verfügbarkeit und Qualität der Infrastruktur in der Umgebung des Grundstücks beeinflusst seinen Wert. Dazu gehören Straßen, Wasserversorgung, Abwassersysteme, Stromversorgung und Telekommunikationsnetze.
  4. Bodenbeschaffenheit: Ein fruchtbarer Boden eignet sich beispielsweise gut für landwirtschaftliche Nutzung und kann den Wert erhöhen, während ein kontaminierter Boden den Wert mindern kann.
  5. Größe und Form des Grundstücks: Größere Grundstücke haben in der Regel einen höheren Wert, insbesondere wenn sie gut geschnitten und leicht zu bebauen sind.
  6. Mögliche Nutzung: Je nach zonaler Einstufung und örtlichen Vorschriften kann ein Grundstück für verschiedene Zwecke wie Wohn-, Gewerbe- oder landwirtschaftliche Nutzung geeignet sein, was seinen Wert erheblich beeinflussen kann.

Eine gründliche Analyse dieser Faktoren durch einen professionellen Immobiliengutachter ist entscheidend, um den Grundstückswert genau zu ermitteln und eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Wie viel kostet 1 qm Grundstück in Deutschland?

Die Kosten pro Quadratmeter für Grundstücke in Deutschland variieren stark je nach Region, Stadt, Lage und verschiedenen anderen Faktoren. In Ballungszentren und wirtschaftlich starken Regionen können die Preise pro Quadratmeter erheblich höher sein als in ländlichen Gebieten oder weniger nachgefragten Regionen.

Zum Beispiel liegen die Preise für Bauland in begehrten Stadtteilen großer Städte wie München, Frankfurt oder Hamburg oft bei mehreren tausend Euro pro Quadratmeter. In anderen Großstädten und Metropolregionen können die Preise ebenfalls hoch sein, jedoch etwas niedriger im Vergleich zu den teuersten Standorten.

In kleineren Städten und ländlichen Gebieten können die Preise pro Quadratmeter deutlich niedriger sein und können je nach lokaler Nachfrage, Infrastruktur und anderen Faktoren zwischen einigen hundert Euro bis hin zu einigen tausend Euro variieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Preisentwicklung für Grundstücke in Deutschland von verschiedenen Faktoren wie dem allgemeinen Wirtschaftsklima, der Bevölkerungsentwicklung, dem Angebot und der Nachfrage nach Immobilien sowie politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen beeinflusst wird. Eine umfassende Marktanalyse ist daher unerlässlich, um den aktuellen Wert eines Grundstücks zu ermitteln.

Arten von Grundstücken und deren Wert

Die Vielfalt der Grundstücksarten ist ebenso breit gefächert wie ihre potenziellen Wertunterschiede. Jedes Grundstück repräsentiert eine einzigartige Gelegenheit und bringt individuelle Chancen sowie Herausforderungen mit sich. Hier sind einige der häufigsten Arten von Grundstücken und wie ihre jeweiligen Merkmale ihren Wert beeinflussen können:

Wohngrundstücke

Wohngrundstücke sind in der Regel für den Bau von Einzel- oder Mehrfamilienhäusern bestimmt. Ihr Wert wird oft stark von der Lage, der Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und anderen Annehmlichkeiten bestimmt. Ein Wohngrundstück in einer begehrten Gegend mit guter Infrastruktur und attraktiver Umgebung wird in der Regel einen höheren Wert haben als eines in abgelegenen Gegenden oder solchen mit eingeschränktem Zugang zu Dienstleistungen.

Gewerbegrundstücke

Gewerbegrundstücke sind für die Entwicklung von Geschäftsgebäuden, Bürokomplexen, Einkaufszentren, Industrieanlagen und anderen kommerziellen Einrichtungen vorgesehen. Der Wert eines Gewerbegrundstücks hängt stark von der Wirtschaftlichkeit der Region, der Zugänglichkeit, der Sichtbarkeit, der Zonierung und den Entwicklungsmöglichkeiten ab. Standorte in wirtschaftlich blühenden Gebieten mit hoher Geschäftsaktivität haben in der Regel einen höheren Wert.

Landwirtschaftliche Grundstücke

Landwirtschaftliche Grundstücke werden für die landwirtschaftliche Produktion verwendet, sei es für den Anbau von Nutzpflanzen, Viehzucht oder andere landwirtschaftliche Zwecke. Ihr Wert wird oft durch Faktoren wie Bodenqualität, Wasserversorgung, Bewässerungsmöglichkeiten, Zonierung und Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten bestimmt. Landwirtschaftliche Grundstücke in fruchtbaren Gebieten mit guter Bodenqualität und Wasserressourcen sind in der Regel wertvoller als solche in trockenen oder marginalen Gebieten.

Mischgrundstücke

Mischgrundstücke können eine Kombination aus Wohn-, Gewerbe- und/oder landwirtschaftlicher Nutzung aufweisen. Ihr Wert hängt von der Vielseitigkeit und Flexibilität ihrer Nutzungsmöglichkeiten ab. Mischgrundstücke können sowohl für Entwickler als auch für Investoren attraktiv sein, da sie verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten bieten und potenziell höhere Renditen ermöglichen können.

Sonstige Grundstücksarten

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl anderer Grundstücksarten, wie zum Beispiel:

  • Freizeitgrundstücke
  • Erholungsgrundstücke
  • Waldgrundstücke
  • Wassergrundstücke usw. 

Jede dieser Kategorien hat ihre eigenen spezifischen Merkmale und Nutzungsmöglichkeiten, die ihren Wert beeinflussen können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Wert eines Grundstücks stark von seinen individuellen Eigenschaften, seiner Lage, seiner Nutzungsmöglichkeit und den aktuellen Markttrends abhängt. Es ist wichtig, die spezifischen Merkmale jedes Grundstückstyps zu verstehen, um eine fundierte Bewertung vornehmen zu können.

Methoden zur Ermittlung des Grundstückswerts

Die Ermittlung des Grundstückswerts ist ein entscheidender Schritt sowohl für Immobilienkäufer als auch -verkäufer. Es gibt verschiedene Methoden, um diesen Wert zu bestimmen, von traditionellen Ansätzen bis hin zu modernen Techniken, die die Komplexität und Vielfalt des Immobilienmarktes widerspiegeln.

Traditionelle Bewertungsmethoden des Grundstückswerts

Traditionelle Bewertungsmethoden basieren oft auf etablierten Verfahren und Erfahrungswerten von Immobilienexperten. Diese Methoden haben sich über Jahre hinweg bewährt und bieten eine solide Grundlage für die Wertermittlung von Grundstücken. Zu den traditionellen Ansätzen gehören:

  • Vergleichswertverfahren: Diese Methode bezieht sich auf den Vergleich des zu bewertenden Grundstücks mit ähnlichen Grundstücken in der Umgebung, die kürzlich verkauft wurden. Dabei werden Faktoren wie Lage, Größe, Bodenbeschaffenheit und Infrastruktur berücksichtigt.
  • Sachwertverfahren: Hier wird der Wert des Grundstücks anhand der Kosten für den Neubau der auf ihm befindlichen Gebäude sowie unter Berücksichtigung des Bodenwerts und Abzügen für Alter und Abnutzung ermittelt.
  • Ertragswertverfahren: Diese Methode konzentriert sich auf den erzielbaren Ertrag des Grundstücks, insbesondere bei gewerblich genutzten Immobilien. Sie berücksichtigt Mieteinnahmen, Leerstandsrisiken und Betriebskosten, um den Wert des Grundstücks zu bestimmen.

Moderne Ansätze zur Grundstückswertermittlung

Mit dem Aufkommen fortschrittlicher Technologien und Datenanalysemethoden haben sich auch moderne Ansätze zur Wertermittlung entwickelt, die eine präzisere und detailliertere Bewertung ermöglichen. Diese Ansätze können ergänzend zu den traditionellen Methoden verwendet werden und umfassen:

  • Geografische Informationssysteme (GIS): GIS-Technologien ermöglichen es, geografische Daten in Echtzeit zu analysieren und räumliche Zusammenhänge zu verstehen. Durch die Integration von GIS in die Bewertungsprozesse können detaillierte Karten und Analysen erstellt werden, die wichtige Informationen über die Lage, Umgebung und Entwicklungspotenziale eines Grundstücks liefern.
  • Big Data und maschinelles Lernen: Die Nutzung großer Datenmengen und fortschrittlicher Algorithmen ermöglicht eine präzisere Analyse von Markt- und Immobiliendaten. Maschinelles Lernen kann dabei helfen, komplexe Muster und Trends zu identifizieren, die den Grundstückswert beeinflussen, und so genauere Bewertungen zu ermöglichen.
  • Crowdsourcing und soziale Daten: Durch die Einbeziehung von Nutzerbewertungen, Feedback und sozialen Daten können Immobilienplattformen und -portale ein breiteres Meinungsbild über den Wert eines Grundstücks generieren. Crowdsourcing kann dazu beitragen, lokale Trends und Präferenzen zu identifizieren und in die Bewertung einzubeziehen.

Die Kombination traditioneller und moderner Bewertungsmethoden ermöglicht eine umfassende und präzise Ermittlung des Grundstückswerts, die den Anforderungen und Dynamiken des heutigen Immobilienmarktes gerecht wird.

Die Rolle des Bodenrichtwerts und Boris-D

Der Bodenrichtwert ist eine zentrale Größe bei der Bewertung von Grundstücken und spielt eine entscheidende Rolle auf dem Immobilienmarkt. Er bezeichnet den durchschnittlichen Lagewert von Grundstücken innerhalb eines bestimmten Gebiets zu einem bestimmten Stichtag. Dieser Wert wird in der Regel von den Gutachterausschüssen für Grundstückswerte ermittelt und veröffentlicht.

Die Ermittlung des Bodenrichtwerts basiert auf einer Vielzahl von Faktoren, darunter die Lage des Grundstücks, die infrastrukturelle Anbindung, die Beschaffenheit des Bodens sowie die aktuellen Markttrends. Diese Informationen werden von den Gutachterausschüssen sorgfältig gesammelt, analysiert und in Form von Bodenrichtwertkarten oder -tabellen veröffentlicht.

Eine wichtige Ergänzung zum Bodenrichtwert ist der sogenannte "Boris-D". Dabei handelt es sich um den Bodenrichtwert für bauliche Wohngebiete mit einer differenzierten Betrachtung der Baualtersklassen. Diese Differenzierung ermöglicht eine präzisere Bewertung von Grundstücken innerhalb bestimmter Wohngebiete, indem sie unterschiedliche Baujahre und -qualitäten berücksichtigt.

Unterschiede von Grundstückswert und Bodenwert

Der Grundstückswert und der Bodenwert sind ähnliche Konzepte, werden jedoch manchmal etwas unterschiedlich verwendet, je nach Kontext und Region.

Der Bodenwert bezieht sich in der Regel auf den reinen Wert des unbebauten Landes, ohne Berücksichtigung von Gebäuden oder anderen Verbesserungen. Er wird oft als Bodenrichtwert bezeichnet und kann durch verschiedene Faktoren wie Lage, Größe, Bodenbeschaffenheit und örtliche Marktsituation beeinflusst werden.

Der Grundstückswert hingegen kann eine breitere Bedeutung haben und bezieht sich oft auf den Gesamtwert des Grundstücks einschließlich aller darauf befindlichen Strukturen oder Gebäude. Dies kann den Bodenwert sowie den Wert von Gebäuden, Infrastruktur und anderen Verbesserungen umfassen.

In einigen Kontexten können die Begriffe austauschbar verwendet werden, insbesondere wenn es darum geht, den Wert eines unbebauten Grundstücks zu bestimmen. In anderen Fällen kann jedoch eine Unterscheidung gemacht werden, insbesondere wenn es um die Bewertung von Immobilien geht, die neben dem Land auch Gebäude und andere Anlagen umfassen.

Wie man den Bodenrichtwert nutzt, um den Grundstückswert zu ermitteln

Der Bodenrichtwert dient als wichtige Referenzgröße bei der Ermittlung des Gesamtwerts eines Grundstücks. Indem man den Bodenrichtwert mit anderen relevanten Faktoren wie der Größe des Grundstücks, der Bauqualität vorhandener Gebäude, der infrastrukturellen Anbindung und aktuellen Markttrends kombiniert, kann man einen ersten Anhaltspunkt für den Gesamtwert des Grundstücks erhalten.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die alleinige Nutzung des Bodenrichtwerts zur Wertermittlung oft nicht ausreicht, um einen präzisen Wert für ein bestimmtes Grundstück zu ermitteln. Daher ist es ratsam, zusätzliche Bewertungsmethoden und Expertenmeinungen hinzuzuziehen, um eine genaue Wertermittlung vorzunehmen und eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Immobilientransaktionen zu schaffen.

Berechnung des Grundstückswertes

Grundstückswert maximieren - die Realteilung

Die Realteilung ist eine Strategie, um den Wert eines Grundstücks zu maximieren. Bei diesem Verfahren werden größere Grundstücke in kleinere Parzellen aufgeteilt und separat verkauft. Durch diese Teilung können potenzielle Käufer unterschiedliche Bedürfnisse und Budgets besser bedienen. Die Realteilung ermöglicht es auch, den Wert jedes einzelnen Grundstücks zu optimieren, indem es den jeweiligen Bedürfnissen und Eigenschaften angepasst wird. Dies kann zu einer Steigerung des Gesamtwerts des ursprünglichen Grundstücks führen.

Beispielrechnung Grundstückswert ermitteln

Um den Grundstückswert zu ermitteln, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, darunter der Bodenrichtwert, die Größe des Grundstücks, die Lage, die Infrastruktur, die Bodenbeschaffenheit und etwaige Bebauungen. Eine Beispielrechnung könnte folgendermaßen aussehen:

Angenommen, der Bodenrichtwert für das Gebiet beträgt 300 Euro pro Quadratmeter. Das Grundstück hat eine Fläche von 500 Quadratmetern und befindet sich in einer beliebten Wohngegend mit guter Infrastruktur. Aufgrund seiner Lage und Größe könnte das Grundstück einen Aufschlag von 20% auf den Bodenrichtwert haben.

Berechnung des Bodenwerts: 500 m² * 300 €/m² = 150.000 €

Aufschlag für Lage und Größe: 150.000 € * 20% = 30.000 €

Grundstückswert: 150.000 € + 30.000 € = 180.000 €

Dies ist jedoch nur eine grobe Schätzung des Grundstückswerts und sollte als Ausgangspunkt betrachtet werden. Eine genaue Wertermittlung erfordert oft die Berücksichtigung weiterer Faktoren und möglicherweise die Konsultation eines Immobilienexperten.

Wie berechnet man den Wert eines Hauses mit Grundstück?

Die Berechnung des Werts eines Hauses mit Grundstück ist komplexer als die Ermittlung des reinen Grundstückswerts, da sowohl der Wert des Gebäudes als auch der des Landes berücksichtigt werden müssen. Typischerweise wird der Wert eines Hauses mit Grundstück durch die Summe des Grundstückswerts und des Gebäudewerts bestimmt.

Um den Wert des Gebäudes zu ermitteln, können verschiedene Ansätze wie der Vergleichswert-, Ertragswert- oder Sachwertverfahren angewendet werden, abhängig von der Art des Gebäudes und den regionalen Marktbedingungen. Diese Methoden berücksichtigen Faktoren wie das Baujahr, die Bauqualität, die Wohnfläche, die Ausstattung und den Zustand des Gebäudes.

Nach der Berechnung des Werts des Grundstücks und des Gebäudes wird der Gesamtwert des Hauses mit Grundstück als Summe dieser beiden Werte ermittelt. Es ist wichtig, dass diese Schätzungen von einem qualifizierten Immobilienexperten durchgeführt werden, um eine genaue Wertermittlung zu gewährleisten.

Professionelle Gutachten und Expertenmeinungen

Wann ist ein professionelles Gutachten erforderlich?

Die Frage nach der Notwendigkeit eines professionellen Gutachtens ist von entscheidender Bedeutung, wenn es um die Bewertung des Grundstückswerts geht. In der Regel ist ein Gutachten erforderlich, wenn eine objektive und rechtssichere Einschätzung des Grundstückswerts benötigt wird. Dies kann in verschiedenen Situationen der Fall sein:

  • Verkauf oder Kauf von Immobilien: Beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie ist es entscheidend, den genauen Wert des Grundstücks zu kennen, um faire Verhandlungen zu führen und rechtliche Probleme zu vermeiden.
  • Finanzierungszwecke: Banken und Kreditgeber verlangen oft ein Gutachten, um den Wert des Grundstücks als Sicherheit für einen Kredit zu bestätigen.
  • Steuerliche Angelegenheiten: Bei steuerlichen Fragen, wie z.B. Erbschaftssteuern oder Schenkungssteuern, kann ein professionelles Gutachten erforderlich sein, um den Wert des vererbten oder geschenkten Grundstücks festzulegen.
  • Gerichtliche Auseinandersetzungen: In rechtlichen Streitigkeiten, wie z.B. Scheidungsverfahren oder Erbstreitigkeiten, kann ein Gutachten als Beweismittel dienen, um den Wert des Grundstücks zu bestimmen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Einschaltung eines professionellen Immobiliensachverständigen in vielen Fällen nicht nur empfohlen, sondern auch rechtlich vorgeschrieben sein kann, um eine objektive und verlässliche Wertermittlung sicherzustellen.

Die Bedeutung von Expertenmeinungen bei der Wertermittlung

Die Rolle von Expertenmeinungen bei der Wertermittlung von Grundstücken kann nicht genug betont werden. Immobilienbewertung ist ein komplexes Thema, das Fachwissen und Erfahrung erfordert, um genaue und zuverlässige Ergebnisse zu erzielen. Hier sind einige Gründe, warum Expertenmeinungen unerlässlich sind:

  • Fachkenntnisse: Professionelle Gutachter verfügen über spezialisiertes Fachwissen und Ausbildung in der Immobilienbewertung. Sie verstehen die verschiedenen Bewertungsmethoden, rechtlichen Rahmenbedingungen und Marktbedingungen, die den Grundstückswert beeinflussen können.
  • Objektivität: Ein unabhängiger Gutachter bietet eine objektive Einschätzung des Grundstückswerts, frei von persönlichen Interessen oder Vorurteilen. Dies ist besonders wichtig, um faire und gerechte Ergebnisse zu gewährleisten, insbesondere in Situationen, in denen verschiedene Parteien beteiligt sind.
  • Marktkenntnisse: Gutachter haben Zugang zu umfangreichen Daten und Informationen über den lokalen Immobilienmarkt. Sie können aktuelle Trends und Entwicklungen analysieren, um den Wert eines Grundstücks genau zu bestimmen und fundierte Prognosen abzugeben.
  • Rechtliche Sicherheit: Ein professionelles Gutachten bietet rechtliche Sicherheit und Glaubwürdigkeit. Es dient als rechtlich bindendes Dokument, das im Falle von Streitigkeiten oder rechtlichen Auseinandersetzungen vor Gericht verwendet werden kann.

Insgesamt spielen professionelle Gutachten und Expertenmeinungen eine zentrale Rolle bei der Wertermittlung von Grundstücken. Ihre Fachkenntnisse, Objektivität und Marktkenntnisse sind unerlässlich, um genaue und verlässliche Bewertungen zu gewährleisten, die den Interessen aller Beteiligten gerecht werden.

Ihr Ansprechpartner
André Schiffer

Zertifizierter Sachverständiger für Immobilienbewertung (DIAZert) DIN EN ISO/IEC 17024

Diplom-Sachverständiger (DIA)
für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken, für Mieten und Pachten

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